Diagnostik und Beratung bei Fetalem Alkoholsyndrom (FAS)
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist nachgewiesen schädlich für die Entwicklung des Kindes. Eine Menge Alkohol, die unbedenklich in der Schwangerschaft konsumiert werden kann, gibt es nicht. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann beim Kind zu Entwicklungsauffälligkeiten, Minderbegabung, Verhaltensstörungen, Wachstumsstörungen und Fehlbildungen führen. Die Erkrankung (ca. 8 von 1000 Geburten) wird unter dem Begriff Fetale Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD) zusammengefasst. Das Vollbild wird Fetales Alkoholsyndrom (FAS) genannt.
Alkoholbedingte Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sind vielfältig und gleichzeitig in ihrer Ausprägung variabel. Sie können sich mit anderen Erscheinungsformen und Ursachen überschneiden. Im SPZ erfolgt daher die interdisziplinäre Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik und multiprofessionelle differenzialdiagnostische Zuordnung basierend auf der aktualisierten Leitlinie. Wie bei allen Abweichungen bei der frühkindlichen Entwicklung und insbesondere im Verhalten ist es wichtig, den Bezugspersonen frühzeitig individuelle Informationen, Hilfestellungen und auch Therapiemöglichkeiten zu vermitteln.
Unser Angebot richtet sich an Säuglinge, Kinder und Jugendliche, die möglicherweise durch eine intrauterine Alkoholexposition geschädigt wurden, sowie deren Bezugs- und Betreuungspersonen, seien es die leiblichen Eltern oder eine Pflege- oder Adoptivfamilie. Besonderen Wert legen wir auf die gemeinsam mit Eltern und anderen Bezugspersonen gestaltete Erarbeitung eines Handlungsplans. Dabei steht die langfristige Entwicklungsperspektive einschließlich Betreuung in der KiTa, Schulbesuch und späterer Teilhabe im Berufsleben im Mittelpunkt.
Die Vorstellung in der FAS-Sprechstunde erfolgt über eine Anmeldung in unserer Ambulanz mit den dort angegebenen Unterlagen. Bitte bringen Sie zur Erstvorstellung sämtliche Vorbefunde und repräsentative Kinderfotos mit. Vielen Dank.